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Rückblick

Mit dem Thema dezentrale Stadt- und Kulturarbeit wollen wir bereits im Titel auf die Verknüpfung von Stadtentwicklung und soziokultureller Dimension hinweisen.

Die IG Kultur Wien knüpft hiermit auch an ihre stadtpolitische Arbeit und gewachsene Expertise im Bereich Leerstand und Raumnutzung an.

Die Stadtregierung hat sich diesen Schwerpunkt seit der Wahl 2015 gesetzt. Außer der Beauftragung von Stephan Rabl für Recherchen, deren Ergebnisse noch nicht präsentiert wurden und einer programmatischen Schwerpunktsetzung beim Fördertopf SHIFT 2 vermissen wir allerdings konkrete umfassende Maßnahmen. Unsere Positionen und Strategien haben wir daher als Auftakt zum kultcamp17 im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert.


Wir kooperieren gerne in der Umsetzung von Konzepten.
Dafür braucht es aber entsprechende Finanzierung sowie verbindliche Zusagen, dass sich die Ergebnisse budgetär und inhaltlich niederschlagen werden.
Zudem muss die Erarbeitung von Konzepten unter Einbindung vorhandener Expertise und vielfältiger Interessengruppen passieren.

Wesentliche Zielsetzungen des Preises der freien Szene sind die verstärkte Sichtbarmachung und Vernetzung freier und autonomer Kulturarbeit. In diesem Sinne bildete das kultcamp17, das Barcamp zur Politik dezentraler Stadt- und Kulturpolitik in Wien, den Rahmen der Preisverleihung. Strategien und Forderungen für konkrete gesamtstädtische und ressortübergreifende Strategien und Maßnahmen seitens der Stadtpolitik wurden unter Einbindung von Expert_innenwissen aus der Basis ausgebaut.

Teilnehmer_innen aus stadt- und kulturpolitischen Initiativen sowie der Wissenschaft und Politik sind der Einladung ins Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste gefolgt. Wie sehr das Thema unterschiedliche pressierende soziale, politische und kulturelle Herausforderungen wie auch Fragen von Stadtentwicklung und Raum vereint, zeigte die Themenbreite:

 

Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Auseinandersetzungen lag auf:

  • Strategien für langfristigen Raumerhalt und Partizipation in der Stadtentwicklung
     
  • Finanzierung von Kulturarbeit und kollektive Organisierung
     
  • Wiener Kunstfördergesetz und Wertigkeiten von Kulturarbeit
     

Zentrale Forderung aus dem kultcamp17 und der Diskussion „Politiken und Praxen von Raum, Geld und Organisation“ ist die Umverteilung in der Stadt, für die wir seit Jahren kämpfen, streicht die Moderatorin der Podiumsdiskussion, Ivana Pilic, hervor.

Spezifisch gilt es, Fragen von Organisierung und der dafür benötigten Ressourcen sowie Vernetzung über den eigenen Tellerrand hinaus auf der einen Seite, sowie Förderungsmodelle und Entwicklung konkreter Maßnahmen von Seiten der Stadt auf der anderen Seite, zu bearbeiten.

Das heißt es braucht:

  • Infrastrukturelle Förderungen und Starthilfen auch für nicht-kommerzielle, gemeinnützige Initiativen
     
  • langfristig gesicherte Raumangebote von Seiten der Stadt sowie unbefristete Nutzungsmöglichkeiten für selbstverwaltete, niederschwellige Räume
     
  • Kriterien für Stadtentwicklung zur Sicherung gemeinnütziger Interessen gegenüber dem Immobilienmarkt
     
  • Ein Kunstförderungsgesetz in Wien – der Kulturentwicklungsplan in Salzburg, der unter breiter Beteiligung verschiedenster Gruppen gemeinsam erstellt wurde, kann Exempel sein.
     
  • gezielte Allianzen und strategische Partner_innenschaften
     

Die zentralen Themen sowie die Forderungen des Tages unterstützt die IG Kultur Wien als Interessenvertretung der freien und autonomen Szene.
Die weiteren Arbeitsschritte werden hier ansetzen.