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Freiräume! In Wien?

Wien ist im internationalen Vergleich arm an Freiräumen jeglicher Art (kulturell, sozial, partizipativ, etc.). Die Notwendigkeit und der Bedarf an solchen Freiräumen ist unbestritten. Frei zugängliche Orte ohne Konsumzwang, egal ob innerhalb von Gebäuden oder im öffentlichen Raum, sind rar.

Zwar scheint es seitens der Stadt Wien Klarheit bezügliche ihrer Notwendigkeit zu geben, das Interesse am aktuellen Mangel von Freiräumen etwas zu ändern ist allerdings nicht gegeben. In Gesprächen wird gerne auf ehemalige Zwischennutzungen wie das WUK oder Projekte wie die Arena verwiesen, ebenso schmückt sich die Stadt auf einer Webseite über Mehrfachnutzungen gerne mit Mik22 oder dem Fluc, die Bereitschaft die Schaffung weiterer Freiräume zu ermöglichen, ist aber gering. Das Vorgehen der Stadt lässt eher darauf schließen, dass kritische Projekte ins Nirwana befördert werden sollen.

Viele Initiativen in Wien positionieren sich als Freiräume und stellen Oasen der Selbstverwaltung dar. Obwohl derartige Räume von der Stadtregierung bestenfalls ignoriert werden (z. B.: Tüwi) oder (sofern sie Förderungen beziehen) regelmäßig beschnitten  werden (z. B.: WUK) und versucht wird sie verstärkt unter die Fuchtel zu nehmen (z.B. Amerlinghaus) sind sie nicht mehr aus dem Kulturgeschehen Wiens wegzudenken. Das Einbaumöbel, die Schenke, Kaleidoskop, V.e.k.k.s, Loligo und andere sind Namen, die für wichtige Quadratmeter freier Entfaltungsmöglichkeit stehen.

Die IG Kultur Wien hat in den vergangenen Jahren mehrfach Geschehnisse rund um die Themen Freiraum, Raumaneignung und Leerstand aufgegriffen (Hausprojekt, Wagenplätze, Augartenspitz, Casino Baumgarten, etc.). Im Rahmen des Bündnisses Platz da!? beteiligt sich die IG Kultur Wien am Aufbau einer beständigen Plattform zur Vernetzung verschiedenster Projekte.

Zudem wurde eine Studie mit dem Titel 'Perspektive Leerstand' in Auftrag gegeben, welche mögliche Nutzungsperspektiven aufzeigen soll. Die im rot-grünen Koalitionsprogramm angedachte Agentur für Zwischennutzung bzw. deren mögliche Umsetzung wird von der IG Kultur Wien mit Interesse verfolgt.

Zu hoffen bleibt, dass die Stadt Wien der kulturellen Belebung des öffentlichen Raumes und der Schaffung von Freiräumen nicht weiter im Wege steht.

Medienberichte zum Thema

9. Mai 2016, Radio Augugustin auf ORANGE 94.0:

Die Leere nutzen

 

2014, departure

Räume kreativer Nutzungen. Potenziale für Wien

 

17. September 2013, WienTV

Lobmeyerhof 

 

Artikel in: Kupf OÖ, Nr. 147, 2013

Pioniere der Gentrifizierung

 

Artikel in: Kulturrisse Heft 3, 2012, S.16-19

Pioniere der Gentrifizierung

 

Artikel in: Die Presse 11.4.2012

Hausbesetzer wandern ins Museum

 

Beitrag in W24 am 11.4.2012 

Wien Museum zeigt Hausbesetzungen