Zum Hauptinhalt springen

Schneewittchenpsychose


Projektbeschreibung

STÜCKBESCHREIBUNG:
SCHNEEWITTCHENPSYCHOSE
Nana ist magersüchtig und hat sich zurückgezogen. Sich einen Ort gesucht, ihn eingerichtet, zugerichtet. Nana nimmt Welt nicht mehr auf, verschließt sich, hat ihren Lebensraum auf ein einziges Zimmer reduziert: dennoch ist Nana nicht allein. Ihr Handeln wird bestimmt durch Ana, die angebetete Göttin der Anorexie. In einer von Lifestyle dominierten Welt wird auch Nana mit Bildern aus Fernsehkanälen gefüttert. Eine Moderatorin konfrontiert Nana unablässig mit Fakten der globalen Wohlstandsverteilung. Ohnmacht angesichts der Zustände dieser Weltwahrheit macht sich breit. In der paradoxen Vereinigung von Mangel und Übersättigung gräbt sich Ana immer tiefer in Nanas Persönlichkeit.
Neben der Suche nach Freiheitsgestaltung ist „Schneewittchenpsychose“ ein Text über die Wahrheitsbeschwörungen „der Medien“ als Transportmittel einer möglichen Welt. Daraus ergibt sich notwendigerweise auch eine Beschreibung der Grenzen desjenigen Glücksbegriffes, der immer nur strahlt, wenn er von außen betrachtet wird. (© Alexander M. Kosnopfl)

HINTERGRUND:
Sophie Reyers “Schneewittchenpsychose” entstand aus einer gründlichen Recherche zum Thema Magersucht in diversen Internetforen. Zudem lagen Sophie Reyer Notizen einer, seit zehn Jahren an Magersucht leidenden Frau vor, die während Klinikaufenthalten entstanden sind. Reyer hat diese unterschiedlichen Textebenen collagiert und eigene Textpassagen hinzugefügt.

2009 nimmt FAIMME mit der 20minütigen Produktion  des Textfragments Schneewittchenpsychose am Newcomerwettbewerb des Theater in der Drachengasse in zweiköpfiger Besetzung teil.
FAIMME präsentiert anschließend im Forum Stadtpark Graz die erweiterte Fassung in Form einer szenischen Lesung.
Diese Fassung bildet die Grundlage für die theatrale Umsetzung, die im Juni 2010 im Dschungel Wien – Theaterhaus für junges Publikum zu sehen sein wird. Begleitend zur Produktion bietet FAIMME eine Schreibwerkstatt für Jugendliche mit Sophie Reyer an.

Selbstbeschreibung


Die Gruppe FAIMME wurde 2008 mit der Absicht gegründet, neue Wege in der Umsetzung von theatralischen Texten und Musik zu erproben. FAIMME besteht aus einem Kollektiv von KünstlerInnen, die abhängig vom jeweiligen Schwerpunkt des Projekts – durch Einbeziehung von Text, Musik, Video, bildender Kunst – sich immer neu zusammenfindet, um experimentelle Ansätze zu erkunden und in die Dramaturgie einzubinden.
Ziel der Produktionen von FAIMME ist über einen künstlerischen Rahmen eine Sensibilisierung von frauenspezifischen Themen herzustellen.