Amerlinghaus retten!
Das Amerlinghaus steht wegen Kürzung der Förderung der MA 13 um 2/3 vor dem Aus. Solidarität ist unsere Antwort.
Die existenzzerstörende Kürzung der Förderung des Amerlinghauses ist nur ein eklatantes Beispiel für das, was der freien Kunst- und Kulturszene bevorsteht. Interessenvertretungen aus dem Kunst- und Kulturbereich appellierten schon am 24. November mittels offenem Brief an die Stadtregierung:
→ #KulturstadtWienRetten
Presseerklärung des Kulturzentrums im Amerlinghaus:
Stadt Wien spart Kultur und Bildung kaputt: Amerlinghaus steht vor dem Aus - Solidarität ist unsere Antwort
Presseerklärung des Kulturzentrums im Amerlinghaus
Wien, 25. November 2025
Die Entscheidung der MA13, unsere jährliche Basisförderung um zwei Drittel zu kürzen, ist ein brutaler Angriff auf das Kulturzentrum im Amerlinghaus, auf die freie Szene und auf alle, die in dieser Stadt nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Diese Kürzung ist keine harmlose Sparmaßnahme — sie ist eine politische Entscheidung, gegen unsere Existenz und gegen Alles wofür wir stehen.
Was diese Kürzung für uns konkret bedeutet:
- Das Amerlinghaus kann nicht mehr betrieben werden. Personal muss entlassen, Programme gestrichen, Räume geschlossen werden.
- Hausgruppen, Initiativen und Projekte, die im Haus ihre einzige Infrastruktur haben, verlieren existentielle Grundlagen.
- Kultur, die nicht auf Profit ausgerichtet ist, wird eliminiert. Was weg ist, ist weg.
Seit 50 Jahren ist das Amerlinghaus ein selbstverwalteter, zugänglicher Freiraum: ein Zentrum für politische Gruppen, ein Ort für Gegenkultur und für Initiativen, die ohne Konsumzwang und Leistungsdruck arbeiten. Soziale, zivilgesellschaftliche, feministische, migrantische und queere Gruppen und Selbstorganisierungen haben im Amerlinghaus ihren Platz für Kultur, politische Bildung, Kunst, Nachbarschaftsprojekte, kritische Diskurse, solidarische Lebenshilfe und weitere Formen der ermächtigenden Zusammenkunft. Diese Arbeit lässt sich nicht in Marketing-Tabellen, Besucherzahlen oder Rendite-Analysen pressen — sie ist unverzichtbar für die politische Schönheit und das Zusammenleben in dieser Stadt.
Die Stadt Wien behauptet, „für die Menschen“ zu handeln. In Wirklichkeit schützt sie Kapitalinteressen: neoliberale Prioritäten werden in Form kapitalistischer Megaprojekte durchgesetzt, während die Basis der Gesellschaft ausgehungert wird. Kürzungen bei Kultur- und Sozialprojekten sind keine Sparmaßnahmen — sie sind politische Strategie. Die Rechnung zahlen jene, die ohnehin zu wenig haben: freie Projekte, Kulturarbeiter*innen, ehrenamtlich Engagierte, marginalisierte Gruppen. Das ist eine bewusst durchgesetzte Ungerechtigkeit.
In einer von Krisen geprägten Zeit sind Sozialeinrichtungen, Kunst und Kultur tragende Säulen der Gesellschaft. Sie bieten Räume der Begegnung, Reflexion und Inspiration. Wir sind ein sowohl ein niederschwelliges Kulturzentrum als auch ein Treffpunkt für diverse Communities, politische Initiativen und soziale Projekte, die all jene in den Mittelpunkt stellen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind.
Die Solidarität unter den Initiativen ist stark, und wir werden nicht tatenlos zusehen, wie unsere Existenz und die von zahlreichen anderen Projekten auf dem Altar des Neoliberalismus geopfert wird. Wir sind entschlossen, aktionistische Protestmaßnahmen zu ergreifen und unsere Stimme zu erheben. Wir organisieren uns! Wir verteidigen unsere Rechte! Wir haben ein Recht auf Freiräume, Kunst und Kultur.
Wir brauchen mehr Räume in denen wir existieren können ohne dabei brauchbar für das System sein zu müssen - nicht weniger!
Und wir stehen nicht allein. Die Forderungen der IG Kultur Wien und zahlreicher Interessensvertretungen sind richtig und dringlich: Statt zu kürzen, muss das Kulturbudget erhöht, die freie Szene abgesichert und Fair Pay garantiert werden. Die angekündigten Maßnahmen der Stadt laufen dem zuwider und konterkarieren jedes Bekenntnis zu Kultur als Gemeingut.
Unsere Verantwortung – und unsere Antwort
Das Amerlinghaus wird dieses Aushungern nicht kampflos hinnehmen. Vorstand, Mitarbeiter*innen, Hausgruppen und Freund*innen werden solidarisch, entschlossen und kreativ protestieren. Wir rufen alle Kolleg*innen aus der freien Szene, soziale Initiativen, Künstler*innen, Anrainer:innen und solidarische Bürger*innen auf:
- Sprecht mit uns, bringt Ideen und Handlungsvorschläge — wir planen Sofortmaßnahmen, Aktionen, Vernetzungs- und Protestformate.
- Unterstützt die Forderungen der IG Kultur: Erhöhung des Kulturbudgets, rechtliche Absicherung der freien Szene, Fair Pay, zweckgebundene Abgaben für Kultur, Investitionen in Proberäume und unkommerzielle Infrastruktur.
An die Stadt Wien: Politik für Menschen – nicht für Kapital
Wir fordern die Stadtregierung auf, Politik für die Menschen dieser Stadt zu machen: Priorisiert soziale Infrastruktur, Basis- und Gegenkultur sowie Projekte, die Menschen zusammenbringen und demokratische Praxis ermöglichen. Hört auf, die lebendige Stadt an Investor*innen zu verkaufen und die freie Szene systematisch auszuhungern. Wenn Wien sich weiterhin über sein kulturelles Leben definiert, dann ist es eure Pflicht, dieses Leben zu schützen — finanziell, rechtlich und politisch.
Wir werden kämpfen — laut, unbequem und solidarisch. Denn wer Räume zerstört, zerstört auch Netzwerke, Fürsorge und gemeinsame Zukunftsperspektiven. Das Amerlinghaus bleibt ein offener Ort des Widerstands.
Für Rückfragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung.
Kontakt für Medien und Solidaritätsanfragen:
Kulturzentrum Amerlinghaus
info@amerlinghaus.at, Tel, fb, Insta
Kulturzentrum Amerlinghaus — Hausgruppen, Vorstand, Mitarbeiter:innen und alle, die hier zuhause sind.
Die Stadt Wien spart bei Kultur und Bildung.
Das Amerlinghaus ist in großer Gefahr.
Unsere Antwort ist Zusammenhalt und Solidarität.(in leichte Sprache übersetzte und gekürzte Presseerklärung vom Kulturzentrum Amerlinghaus)
Wien, 25. November 2025:
Die Stadt Wien hat entschieden:
Wir bekommen zwei Drittel weniger Geld von der Stadt.
Das ist sehr viel Geld.
Ohne dieses Geld kann das Amerlinghaus nicht weiter so arbeiten wie bisher.Was bedeutet das für uns:
- Das Haus kann nicht mehr geöffnet bleiben.
- Mitarbeitende verlieren ihre Arbeit.
- Veranstaltungen müssen ausfallen.
- Gruppen und Projekte, die hier ihre Räume haben, verlieren ihren Platz.
Das Amerlinghaus ist seit 50 Jahren ein besonderer Ort.
Hier treffen sich viele verschiedene Menschen.
Es ist ein freier Raum ohne Konsumzwang und ohne Leistungsdruck.
Hier gibt es politische, soziale, feministische, migrantische und queere Gruppen.
Sie machen Kunst, Bildung, Nachbarschaftshilfe und Austausch.
Dieser Ort ist wichtig für das Leben in der Stadt.Die Stadt Wien sagt: Sie tut das alles „für die Menschen“.
Wir sehen das anders: Es geht um Geld, große Bauprojekte und Profit.
Dadurch fehlen Mittel für Kultur und soziale Arbeit.
Das trifft besonders die Menschen, die ohnehin wenig haben.Gerade in Krisenzeiten sind Kunst, Kultur und Soziales wichtig.
Sie geben Halt, Ideen und Begegnung.
Das Amerlinghaus bietet solche Räume für viele Gruppen in Wien.Wir akzeptieren die Kürzung nicht.
Wir werden laut sein, protestieren und uns wehren.
Wir wollen weiter Räume, in denen Menschen sein können,
ohne dass sie dafür nützlich „für das System“ sein müssen.Wir sind nicht allein.
Die IG Kultur Wien und viele andere Interessensvertretungen fordern: Das Kulturbudget muss erhöht werden. Die freie Szene muss abgesichert werden. Faire Bezahlung muss garantiert werden.Unsere Antwort:
- Das Kulturbudget soll steigen, nicht sinken.
- Künstler*innen sollen fair bezahlt werden.
- Die freie Kulturszene muss rechtlich geschützt werden.
- Es soll Geld für Proberäume und nicht-kommerzielle Treffpunkte geben.
Wir rufen alle Menschen auf, uns zu unterstützen.
Sprecht mit uns, bringt Ideen und helft mit bei Aktionen und Veranstaltungen.An die Stadt Wien:
Macht Politik für die Menschen, nicht für das Kapital.
Schützt die Kultur, die Vielfalt und die Demokratie in dieser Stadt.
Verkauft Wien nicht an Investoren.Wir bleiben laut, solidarisch und kreativ.
Das Amerlinghaus bleibt ein Ort des Widerstands und der Hoffnung.Kontakt:
Kulturzentrum Amerlinghaus
E-Mail: info@amerlinghaus.at


